Meine Reise nach Miami begann am 2. September 2018. Stefanie und ich machten uns um 9 Uhr auf den Weg zum Flughafen Zürich. Um 14:15 Uhr startete unser Flieger, mit einer Stunde Verspätung, Richtung Miami. 

Wir hatten beide ein mulmiges Gefühl, da wir immer noch nicht sicher wussten, ob wir den Platz an der Downtown Miami Charter School wirklich bekommen würden. Erst am Dienstag hatten wir den Termin mit der Direktorin. Bis dahin saßen wir wirklich auf Nadeln und konnten die Zeit hier noch gar nicht richtig genießen.

Noch dazu kam, dass es am ersten Tag den ganzen Tag regnete. Diesen Tag verbrachten wir dann in der „ Dolphin Mall“ mit zwei Deutschen, die wir gleich am ersten Tag kennengelernt haben.

 Jetzt wird's ernst!

Juhuuu es hat geklappt!  Am Dienstag war es dann endlich soweit. Um 10 Uhr hatten wir das Gespräch mit der Direktorin und somit machten wir uns um 9 Uhr auf den Weg. Wir fuhren mit dem Bus nach Miami Down Town. Als wir ausgestiegen sind, bemerkte der Busfahrer, dass wir nicht richtig wussten wohin wir gehen müssen. Er stieg aus dem Bus aus und suchte mit uns gemeinsam den Weg. Trotz längerem herumirren, kamen wir pünktlich um 10 Uhr in der Schule an. Am Eingangsbereich mussten wir uns in eine Besucherliste eintragen und unseren Pass vorzeigen. Anschließend nahmen wir im Eingangsbereich platz und nach einer halben Stunde zittern, holte uns die Direktorin ins Konferenzzimmer. Sie war unglaublich freundlich und sympathisch, was uns gleich ein wenig beruhigte.

Anschließend besprachen wir in Ruhe das Praktikum und wir erklärten ihr, was wir uns ungefähr vorgestellt haben. Sie war sehr unkompliziert und gleich einverstanden. Sie bot uns an immer in unterschiedlichen Klassen zu hospitieren und das nahmen wir natürlich gerne an. 

In jeder Klasse unterrichtet nur eine Lehrperson. Oft sind sie sehr überfordert, da die Kinder teilweise echt unruhig sind. Vor allem im Kindergarten würden manche Kinder einfach lieber ein bisschen spielen, singen oder tanzen. 

In jeder Klasse gibt es ein Smartboard und die Lehrpersonen arbeiten sehr oft damit. Sie verwenden es um Videos zu zeigen, Lieder abzuspielen und vor allem haben sie ein ganz spezielles Programm darauf. Mit diesem Programm können sie das Verhalten der Kinder festhalten. Die Lehrperson kann "positive points" und "x-points" eintragen. Sie macht das auch vor der Klasse, damit jedes Kind gleich sieht, ob es sich gut oder schlecht verhalten hat. 

Die Schule beginnt in der Downtown Miami Charter School um 8 Uhr. Die meisten Kinder werden von ihren Eltern zur Schule gebracht und sind um 7:50 Uhr in der Klasse. 

Lunchtime ist bei allen Klassen unterschiedlich, da nicht alle Schüler in der Cafeteria platz haben und es viel zu laut werden würde.

Im Kindergarten arbeiten sie von 8 - 10 Uhr ohne Pause durch. Erst um 10 Uhr gehen sie gemeinsam in die Cafeteria. Der Weg dort hin ist an manchen Tagen sehr mühsam. Zuerst müssen sie sich nämlich in der Klasse ganz schön in einer Reihe aufstellen. Ganze vorne ist  der "Line leader", danach kommt der "doorman" und anschließend alle anderen Kinder. Als letztes läuft der, der für das Löschen des Lichts  zuständig ist. Wenn sie dann endlich ganz ruhig stehen, dürfen sie in den Gang hinaus. Dort fängt das ordnen und ruhig stehen wieder von vorne an. Erst dann laufen sie gemeinsam in Richtung Cafeteria. Dort geht es dann  rund. Manch Kinder haben selber was zu essen dabei und die anderen bekommen ein Menü in der Cafeteria. 

Die 1st grade hat dann von 10:30 bis 11 Uhr Pause und die 5th grade erst um 12 Uhr.

So lernen die Kindergartenkinder hier ihre sight words ;) 

Am Samstag machten wir einen Tagesausflug nach Key West. Es war richtig cool! Um 6 Uhr gingen wir aus dem Haus und fuhren mit dem Bus nach Miami Beach. Von dort aus ging es mit einem Doppeldeckerbus über die Florida Keys nach Key West. Die Fahrt dauerte 3-4 Stunden, aber es hat sich definitiv gelohnt! Wir fuhren auf dem Highway mit vielen Brücken von Insel zu Insel bis wir ganz unten in Key West ankamen. Allein die Fahrt dorthin war ein Erlebnis. Ein Highway, rechts und links nur Wasser oder ein paar kleine Orte (wie z.B. Key Largo)

In Key West hatten wir dann 6 Stunden Aufenthalt. Dieser Zeit verbrachten wir mit Sightseeing (der südlichste Punkt von Amerika), am Strand, in Restaurants und Bars. Es gefiel uns unglaublich gut, vor allem die ganzen weißen, pastellfarbenen Häuser mit schönen Veranden.

Die 4 Wochen Praktikum vergingen viiiiiiel zu schnell.

In der letzten Woche gab es noch einen "bring your daddy to school day". Das war richtig cool!  Am Eingang der Schule standen schon sehr viele Papas in einer Schlange an. In den ersten Stunden war ich dann wieder im Kindergarten und dort saßen sie mit ihren Kindern in der Klasse. Die Lehrperson war sehr nervös und wollte unbedingt alles richtig machen. Die Schüler und Schülerinnen waren sehr stolz, dass ihr Papa da war und wollten ihm alles zeigen. Sogar die unruhigen, frechen Kinder waren auf einmal ganz sensibel und brav. ;) Sie haben sich immer wieder an ihre Papas gekuschelt.